Als ich vielleicht 3 Jahre alt war, durfte ich zum ersten Mal mit dem Bus nach Banneux mitfahren. Die Bilder der vielen Menschen, die an der Messe unter freiem Himmel teilnahmen, haben sich tief in mein Herz hinein gesenkt. So durfte ich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hautnah miterleben, wie die Gottesmutter Maria vielen Menschen aus so vielen Nöten herausgeholfen hat. "Ich bin die Jungfrau der Armen, ich bin gekommen um das Leid zu lindern" hat die Muttergottes selbst zu der Seherin Mariette Beco gesagt, die im Dezember 2011 verstorben ist.
In Banneux sind mehr als zehntausend Danktafeln angebracht von Menschen deren Bitten erhört worden sind. Elf Erhörungen in schweren gesundheitlichen Anliegen habe ich erlebt und kann bezeugen, dass die Muttergottes geholfen hat. Als ich zehn Jahre alt war, ging ich zum ersten Mal mit der Wallfahrt von Duppach nach Barweiler. Mittlerweile war ich in St. Ottilien in den Orden der Missionsbenediktiner eingetreten und nahm auch von hier aus immer wieder an den verschiedensten Fußwallfahrten teil.
Eines Tages kam die Idee auf, eine Wanderung bzw. Wallfahrt durch die Eifel zu machen. Nach einigem Überlegen schlug ich vor von Barweiler nach Banneux zu gehen. Aber wie sollte das gehen? Zu Jahresbeginn im Winter 2007 machten wir uns zu dritt auf um Quartiere und Route festzulegen und Verbindungen zu knüpfen. Es war alles Neuland für uns. Sofort hatten wir Unterstützer, Wegfährten und Helfer, auf die wir zählen konnten. Mitte April 2007 riskierten wir die erste Wallfahrt. Ein hervorragender Navigator führte uns. Wir waren darauf angewiesen, dass wir die Wege von der Karte aus finden mussten, was wider Erwarten auch weitgehend funktionierte.
2014 gehen wir den Weg von Barweiler nach Banneux zum achten Mal. Jedes Jahr ist die Zahl derer gewachsen, die mit uns den Weg gegangen sind. Wir kennen die Strecke mittlerweile genau und haben entlang des Weges Quartiere, Pausen und Gottesdienste organisiert. Darum freuen wir uns, wenn möglichst viele diese Tage nutzen, den Alltag hinter sich zu lassen und sich und ihre Anliegen, ihre Höhen und Tiefen, Familie und Freunde im Gebet vor Gott zu bringen. Kurz, um inne zu halten vor Gott. Jeder Wallfahrer kann selbst entscheiden wie er die Wallfahrt ausfüllt. Meditativ oder auf die klassische Art mit Gebet und Gesang in der Gruppe. Beim Gang durch die Natur drängt sich die Meditation geradezu auf. Beide Arten werden bei uns parallel praktiziert. An jedem Tag findet um die Mittagszeit eine Hl. Messe statt, an der jeder nach Wunsch teilnehmen kann. Planung der Gottesdienste 2014:
- Tag 25.04.2014 ca. 19:00 Uhr Krankengottesdienst Barweiler/D
- Tag 26.04.2014 ca. 12.00 Uhr Üxheim/D
- Tag 27.04.2014 ca. 12.00 Uhr Ormont/D
- Tag 28.04.2014 ca. 12.00 Vallender/B
- Tag 29.04.2014 Nachmittags Stavelot/B
- Tag 30.04.2014 ca. 12.00 La Raid/B
- Tag 01.05.2014 Banneux/B, Pilgermesse
- Bruder Stephan, bruder.stephan@web.de
- Erzabtei, 86941 St.Ottilien
- Telefon 08193 71273
- Mobiel 0160 906 707 43 oder 0160 914 529 13
Rücksicht auf Mitwallfahrer und respektvoller Umgang untereinander ist Grundvoraussetzung der Wallfahrt. Bisher waren Harmonie und gegenseitige Rücksichtnahme das Markenzeichen unserer Wallfahrt. Ein gutes Prinzip hat uns der griechische Philosoph Sokrates aufgezeigt: Ehe man eine Bemerkung macht sollte man das, was man sagen will, durch drei Siebe rütteln:
- Erstes Sieb: Ist das, was ich sagen will wahr?
- Zweites Sieb: Ist es gut, dass ich es sage?
- Drittes Sieb: Ist es notwendig, dass ich es jetzt und hier sage?
Betrachtet man seine eigenen Verletzungen wird man feststellen, dass die Missachtung eines dieser Siebe zur Verletzung führte.
Seit 2012 ist unsere Wallfahrtskerze in Barweiler bei der Jungfrau mit der Lilie stationiert und wurde von Wallfahrern und deren Bekanntenkreis sooft bei gesundheitlichen Anliegen in Anspruch genommen, dass sie nach einem halben Jahr fast ganz abgebrannt war. In einigen Fällen kann man sicher sagen, dass die Muttergottes geholfen hat. Wir haben daher für den Übergang bis zur nächsten Wallfahrt eine neue Kerze aufgestellt. Mittlerweile haben wir als Vortragskreuz eine Nachbildung des romanischen Christus von Tancremont erstellt, der aus dem 8. Jahrhundert stammt.
Im Laufe der Zeit ist eine schöne Gemeinschaft entstanden, deren Markenzeichen es ist, im Gebet vereint zu sein. Sobald einer mitgegangen ist, betrachten wir ihn als Mitglied unserer Gemeinschaft und er wird über Aktivitäten der Fußwallfahrt per E-Mail oder postalisch informiert. Beispielsweise über Nachtreffen, runde Geburtstage etc.
Bis auf ein frohes und gesundes Wiedersehen bei der Wallfahrt 2014!
Das Organisationsteam, Br. Stephan OSB, Br. Armin OSB
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